...wird immer wieder gesagt und manchmal auch darüber gestritten. In jedem Fall stimmt es im Bereich der Botanik, wenn auch in der jüngeren Vergangenheit die Initiative eher von uns Deutschen als von den Pflanzen selbst ausging.
Wir machen eine kleine Zeitreise und begeben uns in die 1970er Jahre. Ein namentlich mir nicht bekannter Botaniker hat im beschaulichen Ostharz ein Experiment gewagt und das Vorfrühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum) in einem Eichen-Hainbuchenwald angesiedelt. Er wollte wissen, ob und wie sich die Art in unseren heimischen Wäldern behaupten können würde.
Bei uns Naturfreunden klingeln da natürlich sofort die Alarmglocken. Zu viele negative Beispiele sind in der Vergangenheit aufgetreten und haben sich meist aus dem Gartenbau oder der Forstwirtschaft heraus als invasive Neophyten verselbstständigt. Die Folge: Erhebliche Beeinträchtigungen für die heimische Natur.
Doch wer jetzt die nächste Horror-Story erwartet, wird leider enttäuscht sein. Die Geschichte hat ein Happy End.
Das Vorfrühlings-Alpenveilchen - Ein friedlicher Neubürger
Denn das Vorfrühlings-Alpenveilchen hat sich im Laufe der Jahrzehnte als friedlicher Neubürger erwiesen. Ob es nun am merklich kälteren Klima oder an schlechteren Keimbedingungen als im Herkunftsgebiet (Bulgarien bis östliche Schwarzmeerküste) liegt, lassen wir mal dahin gestellt. Fakt ist: Das Vorfrühlings-Alpenveilchen breitet sich nicht invasiv aus. Die Populationen sind seit den 1970er-Jahren ortsfest.

So kann man sich als Naturfreund unbesorgt erfreuen, wenn man sie entlang des Weges sieht. Ich zähle zu den Menschen, die diese grazilen Blumen sogar aus fotografischer Sicht für eines der interessantesten botanischen Fotomotive des Frühjahres halten.
Am vergangen Mittwoch habe ich mich daher dazu entschlossen, die Alpenveilchen zu besuchen.
Das Vorfrühlings-Alpenveilchen - Ein sehr attraktives Fotomotiv
Es gibt viele Gründe dafür, warum das Alpenveilchen ein attraktives Fotomotiv ist. Die dunkelgrünen herzförmigen Blätter mit ihren individuellen Zeichnungen, der zarte Stängel an dessen Ende die großen Blüten thronen sowie die vielen verschiedenen Farben, die von weiß über rosa bis hin zu kräftigen purpurrot reichen, lassen das Fotografenherz höher schlagen. Es bieten sich dem Fotografen unzählige Möglichkeiten, diese Blumen in Szene zu setzen, quasi mit ihnen zu spielen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Im Folgenden seht ihr eine kleine Auswahl meiner Ergebnisse vom vergangenen Mittwoch.
Sehr schöne Fotos von meinen Lieblingen ( schließe aber hierbei auch die Herbstsorten mit ein ) und zwar allesamt!
LG Jürgen