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AutorenbildChristian Noah

Ein Spätsommermorgen im westlichen Sachsen-Anhalt

Die letzten Wochen waren ja recht versöhnlich, was Sommerwetter anbelangt. Zumindest von den Temperaturen her. Nimmt man den Sonnenschein, blieb der August allerdings ein eher trüber Geselle.

Umso größer die Freude, wenn man am vergangenen Mittwochabend beim Blick auf die Wettermodelle plötzlich einen spätsommerlich kühlen und sonnigen Morgen entdeckt. Die Kombination aus der Nässe der vergangenen Tage, den kühlen Temperaturen und vorhergesagten Sonnenschein weckten schnell die Erwartungen von schönen Sonnenaufgangsstimmungen mit reichlich Tau und Bodennebel.

Den Wecker um 04:00 Uhr gestellt, ging es ein schmales Toast später schon hinein ins Auto auf dem Weg ins westliche Sachsen-Anhalt.


Ursprünglich war der Plan, Libellen im Morgentau zu fotografieren. Im vorab auserkorenen Biotop hatten die meisten Tiere jedoch ihren Lebenszyklus bereits beendet. Ende August ist die Libellensaison schon recht weit fortgeschritten, wie ich an diesem Morgen wieder einmal gemerkt habe.

Aber an anderen Motiven hat es glücklicherweise nicht gemangelt. Noch aus dem Auto heraus präsentierte sich die erste spätsommerliche Nebelstimmung. Nur wenige Meter vom Auto weg, saß dann sogleich ein Kleines Wiesenvögelchen im goldenen Morgenlicht auf einer Grasnelke.

Doch damit sollte der Ausflug längst noch nicht beendet sein. Weiter ging es zu einem von Laubwald umgebenen Gewässer. Meine Erwartungen gingen vor allem in die Richtung, schöne Nebelstimmungen und den einen oder anderen Wasservogel im besten Licht vor die Linse zu bekommen.

Dort angekommen gab es zunächst einmal eine ganz kurze Phase der Ernüchterung. Die Wasservögel in Gestalt einer prächtigen Familie von Höckerschwänen saßen nicht im nebligen Gewässer, sondern auf dem Autoparkplatz genau am Eingang zum Wanderweg. Unter kurzem Fauchen der Elterntiere ging es mit einer Portion Mut an der Familie vorbei. Sodann ergab sich beim Blick zurück aber doch noch eine gute Fotomöglichkeit. Die Elterntiere saßen im Schatten vor einer dunklen Waldkante. Die Situation war für ein paar unterbelichtete Portraitaufnahmen wie gemalt.


Nach dem die Schwäne lang genug Besuch von mir bekommen hatten, ging es entlang des uferbegleitenden Waldweges weiter. Während auf dem Weg bereits erste Sonnenstrahlen den Waldboden erreichten, lag der Teich anfangs noch vollständig im Schatten.

Doch die Sonne eroberte das Gewässer nun Minute um Minute mehr, mitsamt interessanter Licht-Schatten sowie Farbstimmungen im Gepäck. Es war ein Genuss zu sehen, wie sich die Lichtsituation im Uferwald und auf dem Gewässer nun minütlich geändert hatte. Immer wieder entstanden so neue interessante Motive.

Meine Kamera war nun im Dauerfeuer. Dabei habe ich verschiedene fotografische Ansätze ausprobiert, empfand jedoch die Unterbelichtungen als besonders spannend, wie ihr an den Bildern seht. Dieser Eindruck sollte sich schlussendlich auch in der Bildbearbeitung bestätigen.

Schon bald stieg die Sonne komplett über die Baumkronen empor und tauchte das Gewässer nun nahezu vollständig in ein kräftiges goldenes Licht. Untermalt vom flachen Dunst, der über dem Wasser seinen ganz eigenen Rhythmus tanzte und sich vergeblich mühte, sich gegen die noch immer sommerlich kräftige Sonne zu behaupten.


Zum Abschluss des Ausfluges passierte dann noch ein Baummarder meinen Weg. Ein rundum gelungener Ausflug ging damit mit der erneuten Bestätigung zu Ende: Frühes Aufstehen lohnt sich!

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